Die Gesundheitsförderung für Menschen mit HIV ist mehr als nur die klassische Betreuungsarbeit und baut auf die Verschränkung von Prävention, Beratung, Betreuung auf.
Eine HIV Diagnose ist immer eine Erschütterung des Selbstbildes, in ihrer Stärke abhängig von den eigenen Bildern im Kopf und der antizipierten Reaktion der Umwelt. Hieraus ergibt sich ein Beleg für die Verschränkung zwischen Prävention und Betreuung. Die Bilder von HIV, welche die Prävention erzeugt, haben großen Einfluss auf die Ausgangslage der Betreuung.
Kärnten mit seiner durchwegs ländlichen Struktur, ohne Zufluchtsort Großstadt, ohne eigene HIV Ambulanz und ohne Queer Beratungseinrichtungen verkompliziert ein HIV-positives Leben. Die Diagnose trifft oft auf eine ohnehin brüchige Identitätskonstruktion in einer homophoben Umgebung und stellt erstmal alles in Frage. In dieser ersten Phase möglichst unmittelbar nach der Befundmitteilung liegt der ideale Zeitpunkt für das Betreuungsangebot. Dieses Angebot soll identitäts- und gesundheitsfördernd wirken und kann im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Instrumente der akzeptierenden Begleitung zurückgreifen.